Im Einsatz vereint – Reit im Winkl und Kössen proben den Ernstfall

Zwei Feuerwehren, Rotes Kreuz und Malteser – Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg

Reit im Winkl – Ein inszenierter Zimmerbrand mit starker Rauchentwicklung im zweiten Obergeschoss des ehemaligen Seniorenheims an der Tiroler Straße bildete am Donnerstagabend den Rahmen für eine groß angelegte Gemeinschaftsübung der Freiwilligen Feuerwehren Reit im Winkl und Kössen. Unterstützt wurden sie von der BRK-Bereitschaft Reit im Winkl sowie dem RUD-Team (Realistische Unfalldarstellung) der Malteser aus Traunstein.

„Zimmerbrand auf der Westseite – mehrere Personen noch im Gebäude“, lautete die Einsatzmeldung, mit der die Übung begann. Einsatzleiter Markus Schmuck setzte sofort den Grundsatz „Personenrettung vor Brandbekämpfung“ um und schickte vier Atemschutztrupps der Reit im Winkler Wehr ins Gebäude. Kurz darauf traf auch die Feuerwehr Kössen ein und unterstützte mit weiteren Trupps.

Die „Verletzten“, realistisch geschminkt vom RUD-Team, wurden nach ihrer Rettung an die Sanitäter des BRK zur weiteren Versorgung übergeben. Das RUD-Team der Malteser aus Traunstein ist in Reit im Winkl kein unbekannter Akteur: Bereits vor zwei Jahren war es bei der Sanitäterausbildung mit dabei und sorgte mit seiner realistischen Unfalldarstellung für praxisnahe Schulungssituationen.

Insgesamt sieben Darsteller brachte das Malteser-Team selbst mit, weitere kamen aus Reit im Winkl, auch realitätsnah im gesetzten Alter. Während der Rettungsmaßnahmen wurde der simulierte Brandherd lokalisiert und bekämpft, sowohl im Innenangriff als auch über die Hubrettungsbühne der Reit im Winkler Feuerwehr. Der künstlich erzeugte Rauch, der aus dem Gebäude drang, verlieh der Übung zusätzliche Authentizität. Die Wasserversorgung erfolgte über Hydranten und das Tosbecken des nahegelegenen Hausbachs.

Kommandant Günther Braun zeigte sich in der Abschlußbesprechnung zufrieden mit dem Ablauf und der Zusammenarbeit.
„Das RUD-Team war bereits vor zwei Jahren bei der Sanitäterausbildung in Reit im Winkl mit im Boot“, erinnert sich Braun. „Die Zusammenarbeit hat sich bewährt, ihre realistische Darstellung macht jede Übung deutlich lebendiger und effektiver.“
Den Blick auf den Ernstfall beschrieb Braun kurz und bündig:
„Übung ist Übung – aber wenn’s kracht, dann funktioniert’s. Danke an alle Beteiligten für ihren Einsatz.“

Kreisbrandinspektor Rupert Kink und Kreisbrandmeister Thomas Mayr zeigten sich ebenfalls sehr zufrieden. „Alle Übungsziele wurden erreicht. Besonders beeindruckt hat uns die enge und reibungslose Zusammenarbeit der beiden Nachbarwehren über die Landesgrenze hinweg“, so Kink. Für Reit im Winkl sei diese Kooperation besonders wichtig, da nachrückende Kräfte aufgrund der geografischen Lage oft lange Anfahrtszeiten haben. „Vor zwei Wochen war der Maserer Pass gesperrt – da hätten Kräfte aus Oberwössen über eine halbe Stunde länger gebraucht“, ergänzte Kink.

Auch Bürgermeister Matthias Schlechter verfolgte die Übung aufmerksam. „Ich habe das als Laie erlebt, aber das strukturierte Arbeiten der Feuerwehren ist mir sofort aufgefallen. Und das war nicht nur hier bei der Übung so, sondern auch beim komplexen Einsatz in Blindau vor einem Monat konnte man sehen, mit welcher Ruhe und Professionalität die ehrenamtlichen Einsatzkräfte agieren.“ Mit einem „Vergelt’s Gott“ zum Abschluss lud Schlechter alle Beteiligten zu einer gemeinsamen Brotzeit ins Feuerwehrhaus ein. Ein würdiger Ausklang für eine Übung, die eindrucksvoll zeigte, wie wichtig und effektiv grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Ernstfall sein kann. (MF)

Verletzten Rettung auf dem Spineboard (Foto: Hauser)

Zweiter Angriffsweg über Hubrettungsbühne (Foto: Hauser)

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