Freiwillige Feuerwehr Reit im Winkl hielt Rückblick
Auch Ehrungen gab es bei der Jahreshauptversammlung Reit im Winkl
Zu 39 Einsätzen wurde die Freiwillige Feuerwehr im Jahr 2021 alarmiert. Besonders gefordert war sie bei dem Starkregen-Wochenende im Juli. Dies gab Kommandant Günther Braun in seinem Tätigkeitsbericht bei der Jahreshauptversammlung im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses bekannt. Bei den ebenfalls durchgeführten Ehrungen wurde auch das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive Dienstzeit verliehen.
Pandemiebedingt sei das Vereinsleben im vergangenen Jahr sehr eingeschränkt gewesen, berichtete der Vorsitzende Matthias Lengg. Einige Ausschusssitzungen und ein Kameradschaftsabend im Festsaal hätten stattgefunden. Für die Feuerwehrkameraden seien einheitliche Softshelljacken erworben worden. Er drückte seine Hoffnung dafür aus, dass nach dem langen Stillstand nun endlich wieder Normalität in den Feuerwehralltag einkehre.
Einen Zeitaufwand von 968 Stunden hätten die 39 Einsätze im vergangenen Jahr für die insgesamt 59 aktiven Feuerwehrmänner erfordert, berichtete Kommandant Günther Braun. Fünf davon seien Brände gewesen, der schwierigste davon der Brand eines Recyclingbetriebs in Kössen. Dabei wies er auch auf die große Problematik beim Löschen von brennenden E-Autos wie in diesem Fall hin.
Von mehreren Starkregenereignissen sei Reit im Winkl am Wochenende des 17. und 18. Juli 2021 heimgesucht worden. Am schlimmsten habe es ein Haus in Seegatterl getroffen, das von den reißenden Wassermassen eingeschlossen gewesen sei. Die Bewohner und Feriengäste hätten unter schwierigen Bedingungen evakuiert werden müssen. Auch im übrigen Ortsgebiet habe es zwei Tage lang pausenlos Einsätze wegen vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen gegeben. Ein großer Dank des Kommandanten ging an seine Kameraden für den kräftezehrenden Einsatz dabei, aber auch an die ebenfalls eingesetzten Nachbarwehren, andere Hilfsorganisationen, Bauhof, örtliche Firmen „und viele helfende Hände, die uns tatkräftig unterstützt haben“.
Ein großer Wert werde auf den Besuch von Lehrgängen und Fortbildungen der Feuerwehrleute gelegt, versicherte der Kommandant. Als erfolgte Beispiele nannte er solche für Zugführer, Maschinistenausbildungen und THL-Grundlehrgänge. Neben den Monatsübungen seien im Berichtsjahr auch wieder Atemschutzübungen und Gruppenübungen bei 52 Bereitschaftsabenden der drei Bereitschaften durchgeführt worden.
Eine „starke Truppe“ nannte Jugendwart Jan Schröter die 16 Mitglieder zählende Jugendfeuerwehr. Sie seien alle mit großem Eifer bei der Sache und hätten wieder einen Wissenstest absolviert und am Ferienprogramm teilgenommen.
Von einer guten Kassenlage konnte Kassier Max Weiß berichten. Ihm wurde vom Kassenprüfer Christian Döllerer eine vorbildliche Kassenführung bestätigt. Bei den Neuwahlen der Kassenprüfer für die kommenden zwei Jahre wurden Döllerer und Andreas Meier in ihren Ämtern bestätigt.
Bürgermeister Matthias Schlechter bedankte sich bei den Feuerwehrleuten dafür, dass sie das ganze Jahr über viel Freizeit für ihren ehrenamtlichen Dienst opfern würden. Ihre große Einsatzbereitschaft habe sie immer wieder insbesondere auch bei großen Schadensereignissen wie das Hochwasser im vergangenen Jahr bewiesen. Die bereits festgelegte Ersatzbeschaffung des jetzigen Löschfahrzeugs durch ein gebrauchtes LF16/12 sei eine sehr gute Lösung.
„Die Feuerwehr Reit im Winkl funktioniert sehr gut“, lobte Kreisbrandmeister Thomas Mayr. Dies würde nicht nur deren Mannschaftsstärke bestätigen, sondern auch ihre beispielhafte Einsatzbereitschaft und die vorbildliche Pflege der Fahrzeuge und Geräte. Auch bei den verschiedenen Lehrgängen der Kreisbrandinspektion sei Reit im Winkl immer stark vertreten.
Die Feuerwehr Reit im Winkl bleibe für ihn immer in besonderer Erinnerung, sagte Hubert Brachtl, der Leiter der Polizeistation Reit im Winkl. Die kollegiale Zusammenarbeit und die zwischenmenschlichen Begegnungen von Feuerwehr und Polizei nannte er hier einzigartig. Man habe immer entspannt, aber in der Sache zielorientiert zusammengearbeitet. Dies sei für ihn heute leider die „Abschiedsrede“ bei der Feuerwehr, weil die Polizeistation Reit im Winkl zum 1. September geschlossen werde.
Von einer ausgezeichneten Zusammenarbeit mit der Feuerwehr sprachen auch Wachleiter Fritz Studener von der BRK-Rettungswache Reit im Winkl, Bereitschaftsleiter Sepp Heigenhauser von der Bergwacht und der stellvertretende Kommandant Anton Schlechter von der Nachbahrfeuerwehr Kössen.
Das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber des Freistaats Bayern für 25-jährige aktive Dienstzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr erhielten Manuel Bürger, Stefan Frohwieser, Hubert Heistracher und Jakob Speicher. Für 30 Jahre wurde Stefan Fenninger geehrt, für 20 Jahre Simon Dirnhofer und Michael Schönhuber und für zehn Jahre Alexander Schmuck. Eine Anerkennung erhielten auch die langjährigen Ausschussmitglieder Günter Dirnhofer, Hubert Heistracher, Josef Mühlberger und Christian Speicher.
sh